Das Fagus-Werk Alfeld, ist eine Fabrikanlage in der südniedersächsischen Kleinstadt Alfeld an der Leine. Das Werk wurde 1911 von dem Architekten Walter Gropius und dessen Mitarbeiter Adolf Meyer entworfen. Die Gebäude stehen als eines der ersten Beispiele der architektonischen Moderne. Das Fagus-Werk Alfeld gehört seit 2011 zu den Weltkulturerbestätten der UNESCO.
Geschichte
Der Unternehmer Carl Benscheidt erteilte Walter Gropius 1911 den Auftrag für seine neue Schuhleistenfabrikation ein Fabrikgebäude zu errichten. Gropius und sein Mitarbeiter Meyer konnten Erfahrungen einbringen, die sie bereits bei anderen Arbeiten gewonnen hatten.
Heute befindet sich in den Gebäuden der Fagus-Werke immer noch die Schuhleisten Fertigung. Es wird auch eine Besichtigungs Tour angeboten, Besuche des Werks sind ganzjährig möglich. Der Name Fagus ist lateinisch und bedeutet Buche. Buchenholz war der Rohstoff für die Schuhleistenherstellung.
Architektur
Die Konstruktion aus Glas und Stahl, sowie die stützenlosen vollständig verglasten Ecken, sie verleihen dem Gebäude eine schwerelose Eleganz. Welche für Fabriken zur damaligen Zeit sehr außergewöhnlich war. Die Idee war, dass der Mensch im Mittelpunkt steht. Carl Behnscheidt und Walter Gropius wollten eine menschengerechte Fabrik bauen. Die Fabrikanlage ist bereits seit 1946 eingetragenes Baudenkmal.
Die komplette Fabrik wurde von 1982 bis 2002 aufwendig restauriert
Beim Fagus-Werk Alfeld wurden bereits charakteristische Bau-Elemente verwendet, welche später den internationalen Baustil bestimmten. Besonders erwähnenswert sind Vorhangfassaden aus Glas, welche die Arbeitsräume optimal mit Tageslicht belichten. Die kreuzförmigen Pfeiler verändern sich nach oben hin und werden schlanker, dazwischen befindet sich die Glasschürze. Die Verglasung ist in einem Stahlrahmen gefasst.
Sehenswert ist auch das Leisten Archiv mit über 30 000 Schuhleisten aus Buchenholz. Das Pförtnerhaus wurde als letztes Gebäude 1924/25 gebaut.